Konfliktmanagement in Nürnberg

Konflikte sind ein alltäglicher und bedeutender Bestandteil zwischenmenschlicher Interaktion. Überall dort, wo Menschen mit individuellen privaten oder beruflichen Interessen kommunizieren und agieren, entsteht Konfliktpotential – ein Potential, das bei einer professionellen Herangehensweise durchaus positiv genutzt werden kann. Dieser professionelle Umgang wird übergeordnet als Konfliktmanagement bezeichnet. Im Gegensatz zur juristischen Auseinandersetzung, welche äußerst zeitaufwendig und kostenintensiv und zudem nervlich sehr belastend sein kann sind Konfliktprävention, Konfliktmanagement und Konfliktlösungsverfahren auf eine systematische, strukturierte und ressourcenschonende Auseinandersetzung mit Konflikten ausgelegt. In der Regel sind die kritischen Ressourcen Zeit und Geld, so dass es je nach Branche privat- und betriebswirtschaftliche Faktoren gibt. Diese Faktoren sind dann im nächsten Schritt ausschlaggebend dafür, welchen Sachverständigen man im Raum Nürnberg für die entsprechende Situation beauftragt.

Bevor allerdings ein Konfliktmanager beauftragt werden kann, müssen sich sämtliche Konfliktparteien freiwillig zu diesem Schritt bereit erklärt haben und willens sein, Gespräche und Maßnahmen vertraulich zu behandeln. Sobald dieser gemeinsame Wunsch definiert wurde, obliegt die Moderation des Prozesses einem Wirtschaftsmediator bzw. Konfliktmanager. Dieser ist sowohl fachlich erfahren als auch intensiv im Umgang mit modernen Kommunikationsmodellen geschult. Ein Mediator/Konfliktmanager muss zudem unbedingt wirtschaftlich unabhängig und vor allem absolut allparteilich sein, was wiederum bedeutet, dass er die Interessen aller Parteien vertritt.

Daraus ergibt sich in der logischen Konsequenz, dass der Mediator/Konfliktmanager eine Zielsetzung für den Konflikt durch fachliche Beiträge stimuliert, niemals jedoch eine Lösung des Konfliktes festlegt. Besonders bei äußerst emotionalen Situationen wie im Bauwesen ist dieser Ansatz essentiell, da besonders in Ballungsräumen wie Nürnberg ein Nachfrageüberhang prekäre Situationen für alle am Planen und Bauen Beteiligten (Bauherrn, Architekten, Ingenieure, Unternehmer) gleichermaßen erzeugt.

Konflikte im Bauwesen

Kaum eine andere Branche als das Bauwesen setzt mehr Flexibilität aller involvierten Parteien voraus und vereint dabei emotionale Erwartungshaltungen mit wirtschaftlichen Drucksituationen. Auf dem Weg zum fertigen Gebäude müssen viele Zahnräder ineinandergreifen und Missverständnisse sowie mangelnde oder fehlerhafte Kommunikation können zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen führen. Grundstücke werden lange vor Baubeginn gekauft.  Die Planung muss nach den Vorgaben der Bauherrschaft und unter Berücksichtigung geltender Vorschriften (u.a. Baurecht, Brand-, Schall-, Wärmeschutz, etc.) entsprechend professionell erfolgen. Zudem setzen handwerkliche Tätigkeiten durchdachte Ausführungs- und Detailpläne voraus. Nahezu alle Ausbaustufen können erst begonnen werden, wenn der vorherige Schritt erfolgreich abgeschlossen wurde. Wird beispielsweise in Nürnberg ein Baugebiet neu erschlossen, verpflichtet man sich in der Regel lange vor der vollständigen Erschließung zum Kauf und trägt nach Abschluss des entsprechenden Vertrages möglicherweise eine wirtschaftliche Doppelbelastung. Kommt es dann zu einer Verzögerung im Bauvorhaben ist es in der Regel äußerst schwierig, den Urheber dafür klar zu identifizieren um somit Regress einfordern zu können: Kann zum Beispiel ein Fliesenleger seine Leistung nicht erbringen, weil der Estrich nicht oder zumindest nicht vollständig verlegt wurden, könnten beide Parteien zu einer Verzögerung beitragen. Allerdings sind auch zum Verlegen des Estrichs vorbereitende Schritte notwendig, so dass bereits frühere Probleme (z.B. beim Bauablauf) zu der Situation geführt haben könnten.

Aber auch Kaufverträge und Gutachten von bewohnten Bestandsimmobilien stellen Verkäufer und Käufer bzw. Bauherrn regelmäßig vor nicht zu unterschätzende Herausforderungen. Nachträglich entdeckte Mängel sind ebenso häufig ein Konfliktgrund wie nicht fachgerecht und sachgemäß vorgenommene Sanierungsmaßnahmen sowie Instandsetzungen und Renovierungen. Insbesondere deshalb, weil die Vorgaben u.a. für Brand-, Schall- und Wärmeschutz nicht in dem Umfang umgesetzt werden können, wie bei Neubauten. Besonders in Städten wie Nürnberg, die stellenweise noch über einen großen Anteil historischer Bausubstanz verfügen, kommt erschwerend hinzu, dass die Eintragung eines Objektes in die Denkmalliste gravierenden Einfluss auf Zeit, Kosten und Umsetzung haben kann.

Ein dritter Schwerpunkt für Konflikte im Bauwesen ist das Mietverhältnis. Ähnlich wie bei den beiden anderen Schwerpunkten, Eigentum und Neubau, sind die rechtlichen Grundlagen zwar detailliert aber dadurch auch sehr komplex. In der Regel ist ein Mietvertrag daher ein Dokument, was rechtlich verbindlich ist, in Konfliktsituationen allerdings nicht immer vollumfänglich konsultiert werden kann. Zum Beispiel kann bei einem Befall durch Schimmel sowohl der Mieter (schlechte Belüftung) als auch der Vermieter (baukonstruktive Mängel) Schuld haben, wobei sich ein klarer Nachweis in der Regel nur sehr schlecht erbringen lässt. Besonders in Studentenstädten wie Nürnberg und Erlangen sind durch ständig wechselnde Mieter in Wohngemeinschaften vergleichbare Konfliktsituationen nahezu alltäglich.

Um diese üblicherweise verfahrenen und emotional aufgeladenen Situationen aufzulösen, muss der Blickwinkel im Rahmen des Konfliktmanagements von der Schuldfrage auf einen interessenbasierten und konsensualen Lösungsansatz geändert werden.

Konfliktprävention und Beratung

Sollte es sich bei einem Konflikt um ein regelmäßig wiederkehrendes Problem handeln, macht es zudem Sinn, sich ergänzend zum zielorientierten Konfliktmanagements um eine grundlegende Konfliktprävention zu bemühen. Der Mediator/Konfliktmanager unterstützt die Parteien hier nicht nur bei der gemeinsamen Erarbeitung einer Lösung und Erzielung einer Win-Win-Situation, sondern analysiert gleichzeitig, an welchen Punkten es grundlegendes Konfliktpotential gibt. Dadurch wird das Risiko eines wiederkehrenden Konflikts verringert und spart somit auch zukünftig wichtige Ressourcen. Um Konflikte erst gar nicht eskalieren zu lassen, sondern schnell und zielgerichtet eingreifen zu können, ist es absolut sinnvoll, einen Mediator/Konfliktmanager projektbegleitend von Beginn an einzubinden.

Ziele von Konfliktmanagement

Das vorrangige Ziel des modernen Konfliktmanagements ist die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen. Zusätzlich zu diesem Primärziel lassen sich folgende Unterziele definieren

  • Synergien erkennen
    Im Rahmen der Moderation durch den Mediator/Konfliktmanager werden die Stärken der jeweiligen zwischenmenschlichen und wirtschaftlichen Beziehung deutlich, wodurch ein wechselseitiges Verständnis für den Anderen entsteht. Diese Stärken werden natürlich erstmal dazu genutzt, den Konflikt zu lösen, können dann aber im nächsten Schritt zur Konfliktprävention und dem Ausbau der Geschäftsbeziehungen genutzt werden.
  • Einsparung
    Da Konflikte unvermeidbar sind, muss der Fokus auf einem kostengünstigen und ressourcenschonenden Verfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung liegen. Ein Gerichtsverfahren bietet in den seltensten Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis, da ein Urteil ungewiss sein kann und ein erhebliches Investment von Zeit und Geld bedeutet. Durch ein effizientes Konfliktmanagement lassen sich diese Ausgaben erheblich reduzieren und Lösungen zeitnah herbeiführen.
  • Image
    Durch die Möglichkeit anonymer Kommunikations- und Bewertungsmöglichkeiten im Internet besteht bei einem Konflikt stets das Risiko, dass durch emotionale Äußerungen im Netz ein nachhaltiger Imageschaden entsteht. Dieser lässt sich nur schwer beziffern und ist zudem auch nur mit sehr viel Aufwand zu beheben. Natürlich nimmt das Konfliktmanagement zwar keinen technischen Einfluss auf entsprechende Bewertungen oder Postings, verhindert aber die weitere Eskalation und damit größere Schäden.

Konfliktmanagement in Nürnberg

Abschließend ist festzuhalten, dass Konfliktmanagement bei allen sich bietenden Vorteilen immer noch keine breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit hat.

Als Inhaber der Konfliktpunkt. – Business Mediation in Nürnberg lege ich sehr großen Wert darauf, Sie qualifiziert zu beraten. Durch mehr als 15 Jahre Erfahrung im Bereich Bauwesen und Architektur und 4 Jahren in der Bau- und Immobilienmediation werden wir zudem in der Lage sein, gemeinsam Lösungen für Ihren Konflikt zu finden, damit Sie wieder handlungsfähig werden und sich wieder auf die bereichernden Aspekte Ihres beruflichen und privaten Alltags konzentrieren können.